Haus U. Dornbirn

Autonome Skulptur

Selbstbewusste Setzung im Siedlungsbrei

Als Neue Vorarlberger Bauschule wird die Architektur am Ende des 20. Jahrhunderts in Vorarlberg bezeichnet. Sie gilt als Vorreiter der Neuen Alpenarchitektur, das heißt einer dem Alpenraum und dem nachhaltigen Bauen angepassten Architektur, die ohne älplerisch-traditionalisierende Formen und Konstruktionsweisen auskommt. Maßgeblich geprägt wurde sie von den Mitgliedern der Vorarlberger Baukünstler der ersten und zweiten Generation, darunter auch Carlo Baumschlager. Bekannt wurde der Architekt und Hochschullehrer als Mitbegründer von Baumschlager Eberle. Seit 2010 führt er gemeinsam mit Jesco Hutter, Miriam Seiler und Oliver Baldauf und seit 2014 auch mit Norbert Eisenbart das Büro Baumschlager Hutter Partners in Dornbirn und Wien, München, Heerbrugg, St. Gallen und Zürich. Infrastrukturgebäude, Krankenhäuser, Projekte für Hotellerie und Gastronomie sowie Büro- und Gewerbebauten realisiert das Büro weltweit.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche290 m²
StandortDornbirn (A)
Fertigstellung07/2018
PlanungsbüroBaumschlager Hutter Partners
Zum Profil
FotografieAlbrecht Imanuel Schnabel
Die Architektur ist für das Wohlbefinden und die Schönheit verantwortlich, auch wenn die Umstände widrig sind!

Oliver Baldauf, Carlo Baumschlager, Miriam Seiler, Norbert Eisenbart, Jesco Hutter

Besondere Kompetenz allerdings liegt im Wohnungsbau. Das findet ganz offensichtlich auch der Bauherr dieses Hauses in Dornbirn: Er beauftragte das Büro bereits zum zweiten Mal mit dem Bau eines Einfamilienhauses. Es ist, so beschreiben die Architekten es ehrlich, Teil des „Siedlungsbreis“ im Rheintal. Bezüge ließen sich aus der inhomogenen Bebauung in der Nachbarschaft nicht herstellen, das Haus entwickelt sich daher aus sich selbst heraus: Die Größe und die Form des Grundstückes sowie seine Orientierung und Ausrichtung geben den Rahmen vor, das geforderte Raumprogramm bestimmt die Wege durch das Haus, Sichtbeziehungen und Lichtführung sorgen für Inszenierung und Atmosphäre. Auch die Größe und Positionierung der Fassadenöffnungen ergeben sich ausschließlich aus dem gewünschten Lichtertrag und der erforderlichen Distanz zur Umgebung, die formale Autarkie wird zudem durch die Materialität des durchaus selbstbewusst und wuchtig wirkenden, kompakt zweigeschossigen Sichtbetonbaus verstärkt.

Impressionen