Das Bauernhaus
Einst kleinteilig, sorgt das umgebaute Haus von 1924 heute für großzügiges, zeitgemäßes Wohnen. Die Tenne wird zur überhohen Eingangshalle, der Heuboden zum Sommerzimmer.
Mit dem Umbau wurden die beiden Professoren Urs Meister und Johannes Käferstein beauftragt, die seit 1995 ein gemeinsames Büro in Zürich führen und an der Universität Liechtenstein beziehungsweise der Hochschule Luzern lehren. Ihnen war wichtig, die innere und äußere Erscheinung zu klären und neu zu interpretieren: Der Mitte des letzten Jahrhunderts südseitig angebaute Holzschopf wurde abgebrochen, ebenso wie der im östlichen Teil des Grundstücks gelegene Hühnerstall, ein Geräteunterstand und die Garage. In der Flucht des Hauptgebäudes entstand stattdessen eine neue Doppelgarage, auf deren Südseite eine Außendusche und ein Brunnen angeordnet sind. Über dem bestehenden Silo auf der Südseite wurde zudem eine Betonplattform aufgebaut, die heute als Sitzplatz dient und über eine Stahlpassarelle mit dem Haus verbunden ist. Innenräumlich sorgt die doppelte Erschließung für einen neuen Charakter in dem ehemals engen Raumgefüge. Der Küchen- und Essbereich im Erdgeschoss und der darunterliegende Weinkeller im Untergeschoss sind heute großzügig angelegt und sprengen den Maßstab des ehemals kleinteiligen Hauses. Sie verfügen über zwei Niveaus und damit über differenzierte Bereiche mit unterschiedlichen Raumhöhen. Die Räume in den Obergeschossen mit ihren eingebauten Bettnischen in den Schlafzimmern erinnern an die traditionellen bäuerlichen Alkoven. Die Qualität des Dachstuhls bleibt erlebbar und pariert die knappe Grundrissfläche mit Höhe. Ochsenaugenfenster belichten die ehemals dunklen Räume und öffnen sich zur Landschaft. Das im Dach gelegene Kaminzimmer ist über ein Fenster mit dem Tennenraum verbunden, eine schmale Treppe mit Brücke erschließt den Wohnteil und das sogenannte neue Sommerzimmer.