Das Generationenhaus

„Als die Bauherrinnen, die bereits pensionierte Mutter und ihre Tochter mit Sohn, zu mir kamen, wollten sie das trapezförmige Grundstück gemeinsam mit einem Doppelhaus bebauen“, erinnert sich der Architekt Jürgen Haller. „In ihren Köpfen geisterte die klassische Aufteilung: eine größere Wohnung oben und für die ältere Dame eine kleinere, ebenerdige neben den Garagen. Ich spürte schon beim ersten Gespräch, dass die Oma nicht unbedingt unter der Tochter wohnen wollte ... Wir tüftelten dann aufgrund der Grundstücksform und dem gewünschten Raumprogramm dieses Zweihauskonzept mit Kniestockgeschoss und dazwischenliegendem Allgemeinbereich aus.“

Jürgen Haller Architektur I Baumanagement
6881 Mellau
Österreich

Galerie

Heute gewährleistet das Einfamilien-Doppelwohnhaus in Feldkirch am Ausgang des Illtals in der Ebene des Alpenrheins die Privatsphäre, die beide Generationen wünschten. Separate Eingänge führen in das auf zwei Etagen organisierte Haus. Im Erdgeschoss befinden sich jeweils die Wohnküchen, ein Gästezimmer sowie die Sanitär- und Technikräume. Zwei geschlossene, aus Massivholz gebaute, halb gewendelte einläufige Treppen führen ins Obergeschoss und erschließen die Schlafzimmer und Bäder sowie weitere Wohnräume. Großflächig öffnen sich die Fenster zur Landschaft, glatte, weiße Oberflächen lassen Licht und Helligkeit in das Innere. Ein Luftraum neben einem Treppenaufgang sorgt zusätzlich für Offenheit im komplexen, wohnlichen Raumgefüge. Mit Holz arbeitet Architekt Jürgen Haller, der sein Büro in Mellau führt, gern. Tatsächlich wurde er den Bauherrinnen von einem Holzbaubetrieb, mit dem er bereits mehrere Projekte realisiert hatte, empfohlen. In der eher von klassischen Einfamilienhäusern geprägten Nachbarschaft setzt sich der neue Baukörper nun auch dank seiner Materialität ab: Sinnlich schimmert die sägeraue Fichtenholzverkleidung. Dabei wurde der Holzriegelbau einfach konstruiert, ökonomisch ebenso wie ökologisch.