Haus F

Das Pentagon

Leben rund um einen Kern mit freiem Blick zu allen Seiten

Übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet „modus“ die Art und Weise. MoDus heißt auch das Brixener Architekturbüro von Sandy Attia und Matteo Scagnol. Gegründet haben die beiden es – Sandy Attia gebürtig aus Kairo, Matteo Scagnol stammt aus Triest – nach ihrem Abschluss an der Harvard University, seither arbeiten sie von Brixen aus. Mit den Bauherren des Hauses in Mellaun, einem kleinen Weiler im Mittelgebirge der Plose auf 970 Metern, oberhalb Brixens gelegen und mit wundervollem Panorama auf die gegenüberliegende Talseite, die Stadt Brixen und den Ritten im Süden sowie die Zillertaler Alpen im Norden, hatten sie bereits mehrfach zusammengearbeitet: Die Kunden kommen aus dem Holzbau und besitzen einen Laden für hochwertige Designmöbel, für MoDusArchitects statten sie seit Jahren Schulen, Gesundheitsbauten sowie Privathäuser aus.

Anzahl Bewohner5 Personen
Wohnfläche225 m²
StandortMellaun (I)
Fertigstellung10/2018
PlanungsbüroMoDusArchitects - Sandy Attia, Matteo Scagnol
Zum Profil
FotografieFilippo Molena
We build buildings to last and be loved. We believe architecture can shape human lives.

Matteo Scagnol, Sandy Attia

Die Art und Weise, wie Sandy Attia und Matteo Scagnol an eine Entwurfsaufgabe herangehen – „a heterogeneous approach to the field of architecture that combines the founding partners’ two different cultural and formative backgrounds into one platform for bold architectural design“, wie es auf der englischsprachigen Website heißt – war den Bauherren daher gut bekannt. Und sie waren sich sicher, dass MoDusArchitects die Balance finden würde zwischen selbstbewusster Architektur und sensibler Einbindung in den Kontext. Das Grundstück wurde vormals landwirtschaftlich genutzt. Der Verantwortung, die eine Bebauung mit sich bringt, waren sich die Bauherren bewusst. Und bereits der erste Entwurf der Architekten passte ihnen: Vor allem das Modell ließ die räumliche Verbindung von Architektur und Landschaft erahnen. Heute lässt sie sich erfahren: Das Haus, das aus einem langgestreckten, fünfeckigen Grundriss in die Höhe und aus dem Hang wächst, kommt ohne Vorder- bzw. Rückseite aus und verwebt sich zu allen Seiten mit der Umgebung. Erschlossen wird der Bau im Erdgeschoss, das in Teilen im Hang verschwindet. Außer der Garage wurden hier drei Schlafzimmer, ein großes Bad, der Hauswirtschaftsraum sowie ein Multifunktionsraum organisiert. Ein weiterer Eingang liegt im Obergeschoss. Wohnen, Kochen, Essen, Arbeiten und das Elternschlafzimmer – großteils raumhoch verglast – gruppieren sich um einen, der äußeren Gebäudeform entsprechenden Betonkern, der das hölzerne Treppenhaus sowie die Bäder aufnimmt. Fugenlos verbindet der graue Boden, während die Holzverkleidung aus heimischer Zeder mit integriertem Lichtsystem die ungewöhnliche Geometrie des Hauses in der Decke spiegelt.

Impressionen