Ein mal alles

Das Drumherumhaus

Das zu kleine, zu dunkle Ferienhaus wird rundherum umbaut und zu einem rundum gelungenen Zuhause

„Von der Donau nach Norden zu erhebt sich das Hochplateau des Mühlviertels. Langsam aber stetig steigt es an bis in die Höhen des Böhmerwaldes, wo Oberösterreich, Bayern und Südb.hmen aneinandergrenzen. Diese Region hat ausgeprägten Charakter. Der Granit baut eine zwar raue, gleichzeitig aber kraftvolle und einladende Landschaft, die rund ums Jahr zur Bewegung in der Natur einlädt und ungeahnte Weitblicke bis in die Alpen freigibt.“ Das zumindest behauptet die Oberösterreich Tourismus GmbH. „Satte grüne Wiesen, mystische Wälder und sanfte Hügel – das Granithochland Mühlviertel lädt zur Bewegung in Gedanken und im echten Leben ein.“ Für das Projekt „rundherum“ des Linzer Architekturbüros von Sandra Gnigler und Gunar Wilhelm, die seit 2010 unter mia2/ARCHITEKTUR firmieren, haben die Touristiker in jedem Fall die passenden Worte gefunden: Der Auftrag hat die Gedanken der Architekten in Bewegung gesetzt und bewegt heute die glücklichen Nutzer.

Planungsbüromia2/ARCHITEKTUR ZT KG
Zum Profil
Das Gebaute steht immer in Beziehung zu den Menschen. Wie etwas in Erscheinung tritt, beeinflusst unser Empfinden.

Gunar Wilhelm, Sandra Gnigler

Das Grundstück liegt mitten im Mühlviertel in Oberneukirchen, am Rand einer ländlichen Weilersiedlung. Der Ursprung der Kleinen Rodl ist nicht weit entfernt, der Blick fällt über Hügel, Wälder und Wiesen. Das alte Ferienhaus entsprach den Ansprüchen der Bauherren jedoch nicht mehr, die Räume waren klein und dunkel. Die Bausubstanz allerdings war gut. Sandra Gnigler und Gunar Wilhelm entschieden sich daher, den Massivbau samt Außenmauern als Kern zu erhalten und die fehlenden Flächen und Funktionen als umlaufende Erweiterung in Holz und Glas zu ergänzen: rundherum also. Das Satteldach wurde entfernt, die Garage abgebrochen, einige Öffnungen wurden vergrößert, andere geschlossen. Ansonsten blieb die innere Struktur erhalten, sie verschmilzt mit der zweiten Raumschicht: Eine Schrankwand, Waschtisch und Panoramawanne ergänzen den Schlafraum, zwei Essbereiche – einmal nach Südosten, einmal nach Südwesten orientiert – und die dazwischenliegende Terrasse verbinden sich durch die ehemalige Außenwand hindurch mit Küche und Sofazone zur geräumigen Koch- und Wohnlandschaft. Im Nordwesten ergeben Alt und Neu ein zurückgezogenes Kabinett zum Arbeiten oder für Gäste. Die massiven Wände des „Urhauses“ ließen die Architekten dabei verputzt und weiß, sie werden von einer naturbelassenen Holzkonstruktion aus Tanne, schwarzen Fensterrahmen und dunkel lasierten Seekieferplatten umschlossen. Der pastellgrüne Linoleumboden sorgt für die gemeinsame

Impressionen