Einfamilienhaus in Riehen

Neues Haus auf altem Keller

Ein Sichtbetonkern verbindet das Untergeschoss aus den 50er-Jahren mit den beiden neuen Ebenen. Er ist funktional, ästhetisch und macht das neue Haus erdbebensicher.

Über die Anzahl der Toten sind sich die historischen Quellen nicht einig, sicher aber ist, dass das Basler Beben von 1356 das stärkste bekannte Erdbeben nördlich der Alpen war. Und noch heute sind und werden die Gebäude der Stadt erdbebensicher erbaut. Für das Basler Büro von Oliver Brandenberger und Adrian Kloter, Brandenberger Kloter Architekten, war das durchaus eine der Herausforderungen, mit denen sie sich bei dem Bau eines Einfamilienhauses in Riehen auseinandersetzen mussten, einem der wohlhabenderen Vororte Basels, bekannt auch durch die von Renzo Piano entworfene Fondation Beyeler, die gerade von Peter Zumthor erweitert wird. Eine weitere Problematik: Der Keller des Gebäudes aus den 50er-Jahren sollte erhalten bleiben, er musste also nicht nur optimal in den darüber zu entwickelnden Neubau integriert werden und die Erschließung eingepasst werden, die Erdbebensicherheit musste auch durch alle Geschosse bis in den Keller gewährleistet werden.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche145 m²
StandortRiehen (CH)
FertigstellungAnfang 2020
PlanungsbüroBrandenberger Kloter Architekten AG
Zum Profil
FotografieBasile Bornand
Gut gefügt ist halb gebaut.

Adrian Kloter

Zweigeschossig erhebt sich das neue, flachgedeckte und auf rechteckigem Grundriss wachsende Haus am nördlichem Ortsrand, hinter dem Gebäude erstreckt sich eine weitläufige, von Wald gesäumte Wiesenlandschaft. Der Wohnraum verdankt der Staffelung im Gebäudeschnitt eine großzügige Deckenhöhe. Diese weist drei unterschiedliche Höhen auf, um dem gerahmten Landschaftsbild Platz zu lassen. Wohn- und Schlafräume ebenso wie die Erschließung gruppieren sich um einen Kern aus Sichtbeton, der Nebenräume einschließt und gleichzeitig die Erdbebensicherheit gewährleistet. Offen umfließen sie ihn im Erdgeschoss, das dem Wohnen, Kochen und Essen großzügigen Platz lässt. Geviertelt verteilen sich im Obergeschoss die Schlafräume um das innenliegende Bad. Sämtliche Materialien wurden sichtbar belassen und konstruktiv sauber gefügt. Von den Handwerkern forderte diese Art zu bauen bereits in der Rohbauphase ein sehr präzises Arbeiten. Die Außenwände sind aus einem massiven Einsteinmauerwerk gefertigt und rein mineralisch. Sie wurden verputzt und mit einer dreischichtigen Lasur versehen, die für die gewünschte Tiefenwirkung sorgt.

Impressionen