Ferienhäuschen

Komplexität auf engem Raum

Kompakt und unprätentiös legt sich das kleine Ferienhaus dreigeschossig an den Hang. Viel Platz braucht es für seine knapp 70 Quadratmeter Wohnfläche nicht. Aussicht, Wohnkomfort und Lebensqualität schafft es staunenswert großzügig.

„Alles Bauen verändert unseren Lebensraum. Der Architekt übernimmt somit mit seinem Beitrag viel Verantwortung“, heißt es auf der Website von Baumschlager Hutter Partners unter der Überschrift „Wie wir arbeiten“. Wir, damit sind Carlo Baumschlager und Jesco Hutter mit Miriam Seiler und Oliver Baldauf gemeint, die sich 2010 zusammengetan haben. Norbert Eisenbart kam 2014 als Gesellschafter hinzu. Baumschlager Hutter Partners arbeiten heute von sechs Standorten aus: München, Zürich, Heerbrugg und St. Gallen, Wien und Dornbirn. Dort liegt auch der Grund, auf dem die Architekten das Ferienhaus für ein Bauherrenpaar errichteten, das das Büro direkt beauftragte, weil sie deren Projekte sowie Haltung kennen und schätzen: „Ein Einfamilienhaus ist wie ein Maßanzug. Es gilt, die Wünsche zu vermessen und alles dafür zu tun, dass das Stück optimal passt. Dabei spielt das Zuhören eine wesentliche Rolle. Somit wird die Pflicht erfüllt, dann kommt die Kür“, weiß Carlo Baumschlager.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnflächeca. 68 m²
StandortDornbirn (A)
Fertigstellung 2019
PlanungsbüroBaumschlager Hutter Partners
Zum Profil
FotografieAlbrecht Imanuel Schnabel
Zusammenkommen ist der Anfang, zusammen arbeiten der Erfolg.

Oliver Baldauf, Norbert Eisenbart, Carlo Baumschlager, Miriam Seiler, Jesco Hutter

Die Pflicht, das waren in diesem Fall nicht einmal 70 Quadratmeter Wohnfläche. Die Kür allerdings sorgt dafür, dass sich keiner beengt fühlen muss: Lufträume über drei Ebenen sowie das offene Treppenhaus sorgen für räumliche Spannung und Komplexität. Weit, unverbaubar und großzügig fällt der Blick raumhoch und pointiert gesetzt über das Rheintal und bis zum Bodensee. Kompakt entwickelt sich das Haus, das Untergeschoss verankert es im Hang. Imposant kragt die Stahlbetondeckenplatte aus und wird zur schwebenden Aussichtsterrasse. Auf quadratischem Grundriss streben das Erd- und Obergeschoss in die Höhe, gedeckt von einem asymmetrischen Sattel, der der Neigung des Grundstücks folgt. Ebenso wie die Fassade ist auch das Dach mit Holzschindeln verkleidet, die historische Handwerkskunst ist gute Tradition im Vorarlberg und bindet das neue Haus angemessen in die Umgebung ein. Markant schiebt sich der mit Kupfer ausgeschlagene Windfang aus dem präzisen Volumen und markiert den Eingang. Sämtliche Decken, das Dach und die Wände sind in Holzmassivbauweise ausgeführt. Eichenholz bestimmt den komplexen Innenraum, zurückhaltend grau harmonieren die Küchenm.bel und die schweren Vorhänge.

Impressionen