Räumliche Vielfalt

Haus mit Giebell

Die archetypischen Elemente Sockel, Erdgeschoss und Dach fügen sich zu räumlicher Vielfalt

Seit 2010 beschäftigt sich das Büro mia2/ARCHITEKTUR in Linz mit Städtebau und Hochbau, mit Grafikdesign und Kunst, mit Objekt- und Möbeldesign, Ausstellungsarchitektur und Architekturvermittlung. Architektur formt Räume, und Räume formen uns Menschen und unsere Denkweisen – davon sind Sandra Gnigler und Gunar Wilhelm überzeugt. Was bedeutet: Architekten übernehmen mit ihrer Arbeit Verantwortung nicht nur gegenüber dem Auftraggeber, sondern auch für die Gesellschaft und die Weiterentwicklung von Baukultur. Bei dem Bau des Einfamilienhauses für eine junge Familie in der knapp 2.000 Einwohner kleinen Gemeinde Roßleithen, gelegen in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel im südlichen Oberösterreich, die begrenzt wird durch das Kremstal und das Steyrtal im Norden und Teil des Nationalparks Kalkalpen ist, stand zudem der sensible Umgang mit der Landschaft im Vordergrund. Und natürlich: die Inszenierung der großartigen Aussicht. Denn der Bauplatz liegt an einem sanft geneigten Osthang am Rand einer Einfamilienhaussiedlung mit phänomenalem Blick in die Bergwelt.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche156 m²
StandortRoßleithen (A)
Fertigstellung09/2017
Planungsbüromia2/ARCHITEKTUR ZT KG
Zum Profil
FotografieKurt Hörbst
Das Gebaute steht immer in Beziehung mit den Menschen. Wie etwas in Erscheinung tritt, beeinflusst unser Empfinden.

Gunar Wilhelm, Sandra Gnigler

Eine ruhige, aufgeräumte Architektur in Holz, Beton und Glas wünschten die Bauherren. Sandra Gnigler und Gunar Wilhelm entwickelten ein Massivholzhaus, das sich aus wenigen, aber präzise gestalteten Elementen zusammensetzt, schlicht und komplex zugleich: Auf einem hohen Betonsockel sitzt das weitgehend transparente Wohngeschoss auf, das von einem schwarz gefärbten Giebeldach gekrönt wird. Hangseitig verschwindet das Erdgeschoss aus kerngedämmtem Sichtbeton etwa einen halben Meter tief im Gelände. Die Haustür liegt auf Höhe des Terrains und damit deutlich unter der vom Tal her sichtbaren Terrasse. Bis auf die Wohnküche und den Essplatz sind die erdgeschossigen Räume – Wohnzimmer und Elternschlafzimmer mit Bad – in den Betonsockel eingelassen. Die Küche und der Essraum liegen vier Stufen über dem Wohnbereich, sie öffnen sich bis in den First und auf die Terrasse im Süden. Eine Holztreppe führt zu den Schlafräumen im Obergeschoss. Von Anfang an wurde auf hohe ökologische und baubiologische Qualität geachtet: Das Volumen ist kompakt gehalten, der Flächenverbrauch beschränkt, es wurde konsequent Holz verbaut und mit Zellulose gedämmt.

Impressionen