Konzepthaus

Haussicht

Gestalterisch und konstruktiv setzt „Haussicht“ neue Maßstäbe – die bewährten baubiologischen Standards bleiben

Als Konrad Wachsmann 1926 auf Vermittlung von Hans Poelzig Chefarchitekt des auf Holzbauten spezialisierten Unternehmens Christoph & Unmack AG in Niesky in der Oberlausitz wurde und dort seine Begeisterung für industrielle Vorfertigung professionalisierte, beschäftigte sich die Zimmerei Baufritz bereits in zweiter Generation mit der Entwicklung und serienmäßigen Herstellung von Holzbauteilen. 1932 entstehen die ersten Baufritz-Blockhäuser. Heute hat das Unternehmen im oberschwäbischen Erkheim, das seit 2004 von Dagmar Fritz-Kramer geleitet wird, 400 Beschäftigte. An anspruchsvoller Gestaltung ist die geschäftsführende Innenarchitektin durchaus interessiert: Mehrere Architekten arbeiten bei Baufritz, bei Bedarf werden auch Pläne externer Architekten mit den mehrfach ausgezeichneten Standards an Ökologie und Wohngesundheit realisiert.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche398 m²
Fertigstellung09/2016
 
PlanungsbüroBau-Fritz GmbH & Co. KG
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FotografieJonas Kuhn
Wichtig war mir, Räume für Unvorhergesehenes zu schaffen.

Stephan Rehm (im Bild), Alfredo Häberli

2016 entwickelte der Designer Alfredo Häberli für Baufritz ein Haus: „Bereits während meiner Lehre zum Hochbauzeichner bin ich mit den kalifornischen, sogenannten „Case Study Houses“ in Berührung gekommen. Seither wollte ich unbedingt einmal ein solches Musterhaus entwerfen.“ Zeitgleich suchte man bei Baufritz nach einem Haus, das nicht nur konstruktiv und ökologisch, sondern auch ästhetisch Holz in den Fokus stellt. „Es war Zeit, dem ökologischen Holzbau ein neues Gesicht zu geben“, erklärt Dagmar Fritz-Kramer. Ergebnis: das Ausnahme-Haus. Ursprünglich war das Haus für ein Grundstück am Bodensee gedacht. Die gestalterischen Anleihen aus dem Schiffsbau – vom Erdgeschoss, das ähnlich dem Rumpf eines Schiffes die Schlafzimmer beherbergt, über die großzügige Terrasse bis zum weit auskragenden Dach – sind jedoch nicht nur formal begründet. Die charakteristische Dachform des zweigeschossigen, zweigeteilten Hausensembles beeinflusst zudem das Raumklima positiv, was der Holzbaufirma ebenso wichtig ist wie die ökologische Bauweise. Kinder- und Elternschlafzimmer liegen im Erdgeschoss. Eine Wand, Tür und Möbel in einem, trennt beidseitig nutzbar den eher öffentlichen vom privaten Bereich. Das Treppenhaus liegt zwischen den komfortablen Elternräumlichkeiten und denen der Kinder. Gekocht, gegessen und gewohnt wird unter dem Dach, mit Blick ins Grüne und Zugang auf die Terrasse, eine Außentreppe führt in den Garten. Im Wohnzimmer sorgt bei Bedarf die „Media-Koje“ für Kinoatmosphäre. Ein „Stöckli“, zu deutsch: Altenteil, ist über eine Brücke mit dem Haupthaus verbunden. Es kann auch für Heranwachsende, als Büro oder Atelier genutzt werden.

Impressionen