Privathaus in Hamburg

Zeitloser Alterswohnsitz

Elegant, repräsentativ, barrierefrei

Eigentlich gehören Bauten für private Bauherren nicht zu den Standardaufgaben des Hamburger Architekturbüros von Sabine Eisfeld und Ulrich Engel. Für dieses Bauvorhaben wurden sie jedoch von einem befreundeten Immobilienberater empfohlen: Das Bauherrenehepaar lobte einen kleinen Pitch aus unter fünf Büros und entschied sich für eisfeld engel. Danach begann eine intensive Planungszeit, zum Teil über Telefon- und Videokonferenzen, da die Bauherren noch in Düsseldorf wohnten. Das Grundstück liegt in einem Hamburger Villengebiet mit heterogener Nachbarbebauung und starker Durchgrünung. Es ist groß, aber sehr schmal und tief, das Baurecht ließ sogar zwei Gebäude zu. Süden liegt zur Straße. Die Architekten platzierten den Baukörper daher im hinteren Teil des Grundstücks. Der Garagenflügel, der in das Volumen integriert ist, bildet einen gefassten Außenbereich vor der Küche. Alle vier Ansichten wurden unterschiedlich plastisch gegliedert: Süd- und Ostfassade – hier liegt der Haupteingang – sind eher geschlossen, die Nord- und Westansicht öffnen sich großflächig verglast in den Garten, der in einen Wald übergeht. Die geschlossenen Flächen der Fassade bestehen aus grauweißen Langformatziegeln, die durch Vor- und Rücksprünge zusätzliche Struktur erhalten. Die filigranen Stahlkonstruktionen der Verglasungen wurden überwiegend als Schiebeflügel ausgeführt.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche350 m²
StandortHamburg (D)
Fertigstellung08/2018
PlanungsbüroEisfeld Engel Architekten
Zum Profil
FotografieSebastian Glombik
Das Gebäude trägt in jedem Detail den ‚Metropolitan Clean Chic’ in sich, reduziert und doch sinnlich.

Sabine Eisfeld, Ulrich Engel

Die innere Struktur des zweigeschossigen Hauses ist durch die zentral angeordnete, lichtdurchflutete Halle mit einläufiger Treppe geprägt. Der repräsentative, vier Meter hohe Wohnbereich gestattet mit seinen raumhohen Schiebetüren Blicke durch das ganze Haus. Der Schornstein wurde klassisch als Bestandteil des Hauses behandelt. Er ist in den Baukörper integriert und skulptural ausformuliert. Durch die Garage ist sowohl ein Zugang zum Hauswirtschaftsraum im Erdgeschoss als auch zum „Mudroom“ im Untergeschoss möglich, der als Schmutzschleuse den Wohnbereichen vorgeschaltet ist. Das Haus ist barrierefrei geplant, ein Aufzug verbindet die drei Geschosse miteinander. Besonders praktisch: Das Bad im Obergeschoss ist über einen Wäscheabwurfschacht mit dem im Keller liegenden Waschraum verbunden. Die Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgen über die Temperierung der Wand- und Deckenflächen und werden über zwei unter der Zufahrt liegende Eisspeicher betrieben. Solarabsorber auf dem Dach, die auch bei Bewölkung oder diffuser Strahlung Wärme aus der Außenluft gewinnen, speisen die Energie für die Heizperiode ein. Das Eis, das als natürliches „Abfallprodukt“ am Ende des Winters anfällt, steht im Sommer zur kostenfreien Geb.udekühlung zur Verfügung.

Impressionen