Casa Mi

Den See im Blick

Architektonische Akkuratesse und Eleganz in bester Lage

Herrliberg liegt am unteren rechten Zürichseeufer an der sogenannten Goldküste im Bezirk Meilen im Kanton Zürich, eine Lage so prominent wie kostspielig wie begehrt. Ein Grundstück von 1.000 Quadratmetern stand einem Bauherrn hier zur Verfügung, bebaut mit einem Altbau, der zur Disposition stand. Er tat das einzig Richtige: Er stellte auch an die Architektur höchste Ansprüche, die in großartig unverbaubarer Lage direkt auf einer Krete, also einem Gebirgskamm, mit Blick über den See und Richtung Alpen, neu entstehen sollte, und beauftragte das junge Züricher Büro von Juan González und Rubén Daluz. Die beiden in Spanien geborenen Architekten, die seit 2012 zusammenarbeiten, sieben Jahre nach dem Diplom in Zürich, entwickelten zwei gegeneinander verschobene und gleichzeitig organisch miteinander verschmolzene kubische Baukörper, die sich über die stark abfallende Geländekante schieben. Wohn- und Schlafgeschoss sind gen Südwesten orientiert, dem See begegnen sie längsgerichtet mit Panoramafenstern. Zur Quartierstraße hingegen präsentiert das Haus eine geschlossene Front. Lediglich bei Nacht sickert Licht durch die in die helle Betonfassade gestanzten Ornamente.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche460 m²
StandortHerrliberg (CH)
Fertigstellung12/2018
PlanungsbüroDaluz Gonzalez Architekten
Zum Profil
FotografieValentin Jeck
Mit verschiedenen und oftmals entgegengesetzten Entwurfsstrategien versuchen wir, die maximale Anzahl von Möglichkeiten und Lösungen als sogenannte Prototypen abzudecken. (...)

Rubén Daluz, Juan González

Innenräumlich ist die Villa über drei Geschosse organisiert, eines davon schiebt sich als Splitlevel zwischen Erd- und Obergeschoss. Hier liegt die Küche. Sie bildet nicht nur die räumliche und gesellschaftliche Mitte, sie behält auch alles im Blick: Das erdgeschossige Esszimmer und den auf den See ausgerichteten großzügigen Wohnbereich ebenso wie das Entree auf der anderen Seite. Breite Treppen verbinden die offenen Räume miteinander. Schränke und Regale aus edlem Furnier entlang der Wände sorgen für Ordnung. Das Untergeschoss ist aufgrund der Hanglage von der Straße her nicht sichtbar. Es macht Platz für ein Arbeitszimmer, ein Studio sowie zwei weitere Räume samt kleinem Bad. Technik- und Lagerräume sind gegen den Hang hin angeordnet. Der höchste Punkt der Villa ist dem eleganten Masterbedroom mit angrenzendem Bad, Sauna und Ankleide vorbehalten. Der eher gemeinschaftliche genutzte Garten liegt auf der südöstlichen Seite der Villa. Durch die Verschiebung der beiden Baukörper entsteht ein überdachter Außenraum, ein Sitzplatz wurde in den Boden versenkt. Parallel zur Krete erstreckt sich der 15 Meter lange Pool, er scheint in den Zürichsee überzugehen. Die Gartenparzelle auf der gegenüberliegenden Hausseite ist dem Rückzug gewidmet. Eine hohe Schwarzföhre schirmt diesen Bereich vom Nachbargrundstück ab.

Impressionen