Dachspitzen

Das Doppelhaus

Zwei Wohnungen unter einem Dach: außen eine Einheit, innen individuell gestaltet

Bereits mehrere Bauten realisierte das Brixener Büro bergmeisterwolf für die Bauherrenfamilie: Einfamilienhäuser, eine Weinkellerei – über die Jahre, so erzählt Michaela Wolf, ist eine enge Freundschaft entstanden. Selbstverständlich wurden daher auch für das Haus „Dachspitzen“, das sich zwei Schwestern teilen, Gerd Bergmeister und Michaela Wolf als „Architekten und Begleiter“ ausgewählt. Das Budget der Bauherrinnen ist klein, das Haus in Vahrn, einem Ort nordwestlich von Brixen auf einem Schuttkegel am Ausgang des Schalderer Tales gelegen, ist daher ein „work in progress“, an dem stetig innen wie außen weitergearbeitet wird. Auch kürzlich noch, nach der offiziellen Fertigstellung im März 2017, ergänzten die Architekten die Einrichtung und das Lichtkonzept. Fertig, meint Michaela Wolf, wird das ungewöhnliche Doppelhaus vermutlich nie. Zahlreiche Modelle begleiteten den Entwurfsprozess für Elisabeth und Katharina, die, so die Architekten, unterschiedlicher nicht sein könnten.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche260 m²
StandortVahrn (I)
Fertigstellung03/2017
Planungsbürobergmeisterwolf architekten
Zum Profil
FotografieGustav Willeit
Wir arbeiten mit der Tradition, der Gegenwart und der Zukunft, um die Identität des Ortes zu verstehen, zu offenbaren und zu erforschen.

Gerd Bergmeister und Michaela Wolf mit Team

Langsam tastete man sich gemeinsam an die Bauaufgabe heran, verschob Volumen und Proportionen. Entscheidend dabei war vor allem, welche Wohnung zu welcher Schwester passt. Den Namen verdankt das Haus übrigens seiner Umgebung: Das Satteldach, die „Dachspitze“, findet sich in den Bergspitzen ebenso wieder wie auf den traditionellen Bauernhöfen, die den Charakter der Gegend prägen. Doch natürlich wurde die archetypische Dreiecksform nicht kopiert, sondern abstrahiert und interpretiert: Das Haus ist eindeutig heutig. Wichtig war den Bauherrinnen, jeweils einen privaten Garten nutzen zu können: Bei der einen zieht sich der Garten im Erdgeschoss bis in die tiefe Loggia hinein, bei der anderen öffnet sich das Satteldach zu einer intimen, durch eine Art Holzgerüst geschützten Dach-Garten-Landschaft. Die Grundrisse sind parallel gegen- und ineinander verschoben: Eine Schwester nutzt Erdgeschoss und einen Teil des Obergeschosses, die andere die restliche obere Etage sowie das Dach. Die schwarzbraune, vertikale Holzlattung und die horizontal geschichteten Betonziegel bilden die Dualität der Nutzung im Innenraum ebenso ab wie an der Fassade.

Impressionen