Drei Mal Schwarz

Dreisamkeit in Schwarz

Zwölf Menschen in drei Häusern sind sich bei der Gestaltung einig: Schlicht, kompakt und schwarz umhüllt nutzen sie die Tiefe des Grundstücks, teilen sich einen Innenhof und bleiben bei Bedarf doch für sich.

Gauting liegt im oberbayerischen Landkreis Starnberg, südwestlich von München, an der Würm. „Gauting und die dazugehörigen Gemeindeteile“, weiß Wikipedia, „gelten als wohlhabende Vororte Münchens.“ Der Architekt Robert Maier allerdings, der sein Büro in Neuötting führt, plante eine Nachverdichtung und realisierte inmitten der gewachsenen Siedlungsstruktur drei Einfamilienhäuser mit Garagengebäude. Die Bauherrschaft wusste, worauf sie sich einlässt: Die Häuser sind bereits das dritte Projekt, das gemeinsam entsteht. Mit gleichbleibend hohem Anspruch an die Gestaltung: Eines wurde 2016 bereits in den Häusern des Jahres veröffentlicht.

Anzahl Bewohner12 Personen
Wohnfläche507 m²
StandortGauting
Fertigstellung04/2020
PlanungsbüroROBERT MAIER ARCHITEKTEN
Zum Profil
FotografieCordula de Bloeme
Gute Architektur ist in unseren Augen die Überführung des regionalen Kontexts in eine klare und zeitgemäße Formensprache unter Verwendung von ehrlichen Materialien.

Robert Maier

Gemeinsam mit dem Garagengebäude nutzen die drei in ökologischer Holzbauweise errichteten Wohnhäuser die Tiefe des Grundstücks und bilden eine zusammenhängende Häusergruppe. Die Genehmigungsphase war herausfordernd, erinnert sich der Architekt: Die Baufelder waren ursprünglich für ein großes und ein kleines Gebäude ausgewiesen: „Die auseinanderliegenden Parzellen zu einem gemeinsamen Ensemble mit drei Einheiten und mit einer zur Umgebung passenden Gebäudekörnung umzusetzen, war anspruchsvoll.“ Längs- und quergestellt stoßen die beiden vorderen satteldachgedeckten Baukörper, die ohne Dachüberstand auskommen, aneinander. Sie bilden einen Hof, der als Spielzone und Gemeinschaftsplatz genutzt wird. Die eingeschossigen Garagen verbinden mit dem dritten Haus. Auch farblich sind die Bauten sich einig: Sämtliche Fassaden sind schwarz, Lärchenfenster, den Nutzungen entsprechend über die Baukörper verteilt, setzen sich hell ab. Zwölf Menschen teilen sich das knapp 1.400 Quadratmeter große Grundstück, die Wohnflächen verteilen sich jeweils auf zwei oberirdische Geschosse sowie das Dachgeschoss. Gekocht und gegessen wird im Erdgeschoss, der Wohnraum ist um zwei Stufen abgesenkt, eine verglaste Loggia wird zum blickgeschützten Freisitz, jede Familie bleibt hier für sich. Der Luftraum im Eingangsbereich sorgt für Großzügigkeit und Blickbeziehungen. Im Obergeschoss finden die Schlafräume Platz, Raum für Arbeit und Hobby bleibt unter dem Dach. Den Fassaden entsprechend bestimmen helles Holz und schwarze Oberflächen die Innenräume mit ihrer Möblierung.

Impressionen