Vorne hui. Und hinten? Besonders hui!
Mit einem leichten Stahlgerüst erweiterte die Architektenfamilie den Altbau von 1929. Zur Straße hat er sein Gesicht bewahrt, im Garten zeigt sich die zeitgemäße Adaption an heutige Wohnwünsche.
Das architektonische Konzept für die Umgestaltung folgt dieser Janusköpfigkeit: Die Straßenfront blieb erhalten, zum nordseitigen Garten erweitert sich das Haus jedoch jetzt um zwei weitere Meter durch einen vorgesetzten Stahlanbau. Dabei folgt die in ihrem Material dem Gebäude eigentlich so fremde neue Raumschicht der Silhouette des Altbaus. Die Brüstungen der bestehenden Fenster wurden abgebrochen, sodass der Metallgitteranbau den Ausgang ins Freie auf allen Ebenen ermöglicht. Innenräumlich wurde die bestehende Aufteilung – eine kleine Einliegerwohnung und ein Gästezimmer im Erdgeschoss sowie eine Familienwohnung in den oberen beiden Geschossen – beibehalten. Wände wurden entsprechend der Lebensvorstellung der Familie versetzt, abgebrochen, neu errichtet, heute lebt es sich hier mit präzisen Durchblicken und sinnhaften Raumfolgen. Lehmputz und Holztäfer sorgen für Wohnlichkeit. Entstanden ist das neue alte Haus mit viel Eigenleistung, „und das neben der sehr zeitintensiven Berufstätigkeit und einem laufenden Familienleben mit zwei Kindern“, eingschränktem Budget und dem selbst gesetzten Ziel, „dass wir uns nach dem Kauf des Grundstücks im Frühjahr vorgenommen hatten, noch im Herbst des gleichen Jahres in unser neues Zuhause einzuziehen.“